Eklat zwischen Sarkozy und Barroso
Brüssel – Ärger zwischen Sarkozy und EU-Kommissionspräsident Barroso: Die nicht ganz koschere Roma-Politik Frankreichs hat auf dem Treffen der Staats- und Regierungschefs in Brüssel zu einem handfesten Streit geführt. Berlusconi schlägt sich auf Frankreichs Seite.
Der Streit der beiden Spitzenpolitiker Sarkozy und Barroso ist bei dem Gipfeltreffen in einem handfesten Streit geendet, den es in dieser Form seit dem „Thriller von Manila“ nicht mehr gegeben hat.
Angefangen hatte alles bereits beim Betreten des Konferenzsaales. Beide Kontrahenten wollten ihn gleichzeitig betreten, keiner ließ dem anderen den Vortritt und dann war es passiert: Barroso tritt Sarkozy empfindlich auf die Füße.
„Die Kommission hat Frankreich verletzt“ verkündet Sarkozy danach in bester „L’etat c’est moi“-Manier vor den versammelten Staats- und Regierungschefs und warf Barroso den Fehdehandschuh vor die Füße. Der heißblütige Portugiese ließ sich nicht zweimal bitten und in Windeseile entbrannte ein erbitterter Kampf zwischen den beiden.
Der bulgarische Regierungschef Bojko Borissow wusste von „einem harten Schlagabtausch“ zu berichten, in dessen Verlauf Barroso ein paar schöne linke Jabs anbringen konnte, die gefürchtete Rechte ließ er jedoch stecken.
Sarkozy flüchtete sich in wütende Attacken und versuchte seinen eher schwerfälligen Gegner durch seine exzellente Beinarbeit zu beeindrucken. Auf Barroso machte das keinen Eindruck, zumal er das Publikum hinter sich wusste. Im Verlaufe der Versammlung und nach einigen Gläschen Chablis überdeckten die Anwesenden den französischen Kampfhahn mit einigen unschönen Worten.
Irgendwann machte sich die bessere Kondition des Franzosen bemerkbar und er setzte Schlag um Schlag. Hin und wieder tauchte er dann unter den Beinen des Gegners hindurch und setzte hintenrum ein paar regelwidrige Leberhaken. Barroso wankte, aber er fiel nicht. Und genau in dem Moment, als geübte Beobachter das Pendel zugunsten Sarkozys ausschlagen sahen, betrat der italienische Ministerpräsident die Szene.
Silvio Berlsuconi, mit seinem bekannten Mastinolächeln auf dem Gesicht, betrat den Ring und grüßte in alle vier Ringecken. Als er an Barroso vorbeikam, trat er ihm regelwidrig von hinten zwischen die Beine und gemeinsam mit Sarkozy machte er sich über den nun am Boden liegenden Barroso her.
Bei Redaktionsschluss war der Ausgang des Kampfes noch unklar.
Quelle: Wilson Dias/Abr
Quelle: Besoin d’air
Quelle: Remi Jouan
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