Veganerin klagt auf kostenlose Namensänderung
+++Mangel an Empathie in den Verwaltungsbehörden: Frau Meier möchte lieber Meyer heißen +++
Berlin – „Fingerspitzengefühl und Verständnis ist Mangelware bei den örtlichen Verwaltungsbehörden” wettert die Klägerin bei dem von ihr einberufenen Pressetermin und setzt noch einen drauf: „Wenn ich mich auf zwei wichtige Gründe für eine Namensänderung berufe und der zuständige Beamte mich offensichtlich nicht ernst nimmt und dies mit einem Lachanfall quittiert, fehlt es gewaltig an Empathie und Bereitschaft, sich weiterzubilden!”
Ihr Anwalt ringt sichtlich nervös um Beschwichtigung und startet einen Erklärungsversuch. „Im Merkblatt zum Antrag auf öffentlich-rechtliche Namensänderung sind zwei für meine Mandantin entscheidende wichtige Gründe für eben diesen Vorgang vorgesehen: Einmal, wenn der Familienname beispielsweise anstößig oder lächerlich klingt, oder wenn die Schreibweise bzw. Aussprache eine nicht nur unwesentliche Behinderung verursacht. Diese Gründe liegen bei Frau Meier, einer seit Tagen überzeugten und konsequenten Veganerin, unzweifelhaft vor.“
Allein das Aussprechen des „Ei“ in Meier bereite ihr Unbehagen. Das Ei könne durch diese zweckfremde Verwendung schließlich Schaden nehmen. Ganz abgesehen von den ungerechtfertigten Kalauern im Kollegenkreis, denen sie täglich ausgesetzt sei: Spitznamen wie „Gerührtes Ei“ und Fragen, ob das „Projekt MEIer“ schon ins Stocken geraten sei, seien noch die harmlosen Varianten.
Auf den möglichen Ausgang des Prozesses angesprochen, gibt sich der Rechtsbeistand zuversichtlich: „ Wir streben eine Sammelklage an. Möglich wurde dies durch die breite Unterstützung solidarischer VeganerInnen, die sich ebenfalls betroffen fühlen: Unterzeichnet habe bereits Familie Fleischer, ein Herr Bock sowie die Cousinen Fischer. Kritik aus Vegetarierreihen, denen diese Kampagne doch zu weit geht (Originalton eines Befragten: Das Ei solle mal in den Spiegel und dann über den Pfannenrand hinausschauen) nehmen die Streitbaren gelassen, Trittbrettfahrer jedoch verurteilen sie vehement:
„Wenn ein Veganer namens Wagner klagt, nur weil irgendein gleichlautender Pizzabäcker auch Salami etc. verarbeitet, nagt das doch gewaltig an der Seriosität unseres Anliegens. Diese Begründung ist weder Fisch noch Fleisch.“
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