Klaus Wowereit spricht Klartext
+++Exklusivinterview mit Klaus Wowereit+++
Berlin – Wie Berlins Regierender Bürgermeister, Klaus Wowereit, bei einer Pressekonferenz am Dienstagnachmittag bekannt gab, wird er zum Jahresende von seinem Amt zurücktreten.
Im Foyer des Last Regent Hotels trafen wir auf ihn und nutzten diese Gelegenheit für drei kurze Fragen:
Berliner Herold:
Herr Wowereit, ihr Rücktrittsbekunden kam für viele überraschend. Wann haben sie den Entschluss gefasst, von ihrem Amt zurückzutreten?
Klaus Wowereit:
In den vielen Jahren meines politischen Schaffens, das möchte ich in aller Deutlichkeit betonen, war es mir immer ein Bedürfnis und eine Pflicht, stets anhand sämtlicher in Betracht kommender Fakten und unbeeindruckt etwaiger terminlicher oder anderweitigen Verpflichtungen, meine Ziele und Absichten eindeutig zu formulieren und sie, so wie man mich kennt, auch klar und deutlich ohne jedes Wenn und Aber auszusprechen. Nur so kann man genügend Klarheit schaffen, damit die Berlinerinnen und Berliner, welche mir über viele Jahre hinweg ihr Vertrauen schenkten, sich in ihrem Vertrauen bestärkt fühlen und ihre Hoffnungen und Erwartungen, die sie zu Recht in meine Person investiert haben, auch berechtigt zu sehen.
Berliner Herold:
Werden sie, neben ihrem Bürgermeister-Amt, auch sämtliche andere Positionen, wie zum Beispiel beim BBI-Aufsichtsrat, niederlegen?
Klaus Wowereit:
Es ist natürlich so, dass die Berliner Bürgerinnen und Bürger mir seinerzeit ein Mandat erteilt haben und, dies möchte ich besonders hervorheben, niemals in einer irgendwie gelagerten Art und Weise in Abrede gestellt wurde. Selbst bei Berücksichtigung aller zugrunde liegender Fakten, ist dies natürlich nicht nur Verpflichtung für mich, sondern vielmehr meine Berufung. Was ganz nebenbei gesagt auch von der Tatsache gestützt wird, dass die SPD in großen Kreisen der Berliner Bevölkerung, als die Zukunftschance für Berlin gesehen wird. Eine Chance für die Stadt und deren Bewohner, weiterhin optimistisch in die Zukunft blicken zu können und sich den Aufgaben, die mit Sicherheit auf uns alle zukommen werden, auch zu stellen. Und das ist auch gut so.
Berliner Herold:
Wie dürfen wir uns ihre Zukunft vorstellen, wird es jemals den reinen Privatmann Klaus Wowereit geben oder bleiben sie der Politik in irgendeiner Form erhalten?
Klaus Wowereit:
Ich freue mich sehr darüber, dass sie dieses Thema zur Sprache bringen. Die Gestaltung der Zukunft ist natürlich auch immer eine Gestaltung von Freiräumen. Wie man diese Freiräume nun gestaltet, hängt davon ab, wie groß besagte Freiräume sind. In meinem Fall ist es so, dass sich, perspektivisch betrachtet, ein klares Bild abzeichnet, in dessen Rahmen nicht nur persönliche Interessen stehen, sondern natürlich auch weiterhin die Interessen der Berlinerinnen und Berliner. Ob mein persönliches Wirken nun durch die geplante Amtsniederlegung endet hängt natürlich davon ab, wie groß besagter gestalterische Freiraum ist, der mir nach sorgfältiger Abwägung aller zur Verfügung stehenden Optionen erhalten bleibt.
Berliner Herold:
Herr Wowereit, wir danken ihnen für das Gespräch!
Klaus Wowereit:
Gerne!
Bild © Marcela/Wikimedia
Bild © Olga Bandelowa/Wikimedia
„Vill zu ville Jeplänkel!“, so die Leidgenossen zwischen Krummer Lanke, Reichstag und Gedächtniskirche. Biertischgesprächen zufolge soll sich Wowi für ´nen Bauleiterlehrgang angemeldet haben, und zwar heimlich. Dass er zum Jahresende die Platte putzen will, könnte mit dem miesen Bauablauf Flughafen B.B. zusammenhängen. Wowi will nach Absolvieren dieses Lehrgangs jenes Vorhaben in Regie eines Oberbauleiters zu Ende führen u. Mehdorn als Irrläufer ablösen lassen. Künftig wird´s dann nur noch ´ne ,Geschäftsleitung Pausenversorgung‘ geben. Zunächst müssen aber alle ausgebüxten Nachauftragnehmer ausfindig gemacht werden. Wowi ist zuversichtlich, dass dies mit dem BKA gelingt. Da wird freilich die Zeit knapp, denn genannter Bauleiterlehrgang beginnt bereits am 1. 09. 2020 und endet am 1. April 2023.